Anlässlich des 84. Todestages von Ludwig Wellhausen habe ich mit Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Reform/Südost an seinem Stolperstein vor seinem Wohnhaus im Quittenweg seiner gedacht. Ludwig Wellhausen war Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer. In Magdeburg war er von Januar 1933 bis zum Verbot der SPD am 22. Juni 1933 Bezirkssekretär der SPD Magdeburg-Anhalt.
Einen Tag vor dem SPD-Verbot am 22.6.1933 wurde er in den Vorstands-Beirat sowie in ein Gremium von fünf „Vormännern“, eine Art SPD-Leitung, gewählt. Sie sollte im Falle der Verhaftung des amtierenden Vorstandes die Arbeit im Reich leiten. Damit gehört er zu den wichtigsten Widerstandskämpfern der SPD.
Am 12. Januar 1939 wurde Ludwig Wellhausen im Vorfeld einer massiven Verhaftungswelle, die vor allem Sozialdemokraten betraf, gemeinsam mit weiteren 19 GenossInnen aus Magdeburg und Umgebung verhaftet und sofort schwer misshandelt. Bis zum 9. August 1939 war er Häftling im Polizeigefängnis Magdeburg, obwohl bereits im April 1939 vom Untersuchungsrichter die Ausstellung eines Haftbefehls untersagt wurde. An dem Tag wurde er ohne Gerichtsverfahren wegen des „Verdachtes auf Hochverrat“ ins KZ Sachsenhausen gebracht.
Ludwig Wellhausen wurde am 4. Januar 1940 von den Nazis im KZ Sachsenhausen ermordet.